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biografie

Ich bin Deutsch-Britin, 1971 in Hamburg geboren und wurde in den 80er Jahren Teenagerin. „Feministin“ war damals ein Schimpfwort, Vergewaltigung in der Ehe kein Strafbestand, Homosexualität vor dem 18. Lebensjahr verboten und Jungs, „die sind nun mal so.“

 

Ich wuchs konservativ auf und war hungrig nach alternativen Erklärungen für meine Welt, in der Männer Politik und Frauen sich für sie schön machten. Schon als Kind träumte ich von einem Frauenmagazin, das ermächtigt, nicht erniedrigt. Ich studierte Sozialanthropologie und Kommunikationswissenschaften (ähnlich dem Studiengang „Kulturwissenschaften“ in Deutschland) an der Universität London und stürzte mich darin auf Genderthemen. Nach verschiedenen Jobs in den Medien beantwortete ich noch offene Genderfragen in einer Doktorarbeit zur feministischen Medienkritik an der Universität Nottingham.

 

Einige Jahre unterrichtete ich in der Genderforschung. In den elitären Räumen der Hochschulen und ihrer Sprache fühlte ich mich begrenzt: Wie können wir die Welt verändern, wenn Menschen uns nicht verstehen können? Meine Eltern hatten Realschulabschluss: Alleine deshalb war es mir wichtig, meine Begeisterung für meine Wissenschaft nicht in gestelzte Worte, sondern unterhaltsames Storytelling zu gießen: Um Menschen nicht zu ärgern oder zu bevormunden, sondern um sie mitzureißen.

Weil ich auf keinen Fall Professorin werden wollte, gründete ich im Juni 2012 einen Blog und eine Facebookseite mit Namen „Pinkstinks“. Pinkstinks wurde im Oktober 2012 Verein, bekam eine erste Förderung und einen Angestellten. Als ich den Vorstandsvorsitz im August 2020 abgab, hatte Pinkstinks zehn Mitarbeiter*innen, wurde ministeriell gefördert und war seit Jahren pressestärkste Organisation zum Thema Sexismus in Deutschland.

 

Im August 2020 übergab ich den Vorsitz an eine neue Generation und war bis Ostern 2022 noch als Kreativleitung bei Pinkstinks tätig, noch bis zum September als Pressesprecherin. Dann ging ich in Schreibklausur und veröffentlichte im April 2023 mein aktuelles Buch zu Feminismus, Generationen und “Wokeness”: “Jedem Zauber wohnt ein radikaler Anfang inne: Warum uns ein bisschen Genderwahn guttut.“, Kösel / Random House. 

Nach den Lesereisen dazu setzte ich mich hin und plante eine neue NGO: wokidoki gGmbH – Büro für bessere Kommunikation ging im Februar 2024 an den Start. Und freut sich über Ihre und Eure Spenden.